Notfallultraschall
 
 

Der Refresherkurs "Ultraschall Didaktik" zählte zu den Neuheiten im Studentenprogramm. Neben dem fachlichen Inhalt von Ultraschallworkshops ist die Lehrtechnik, bzw. wie man Ultraschall lehrt wesentlich. Jeder möchte Ultraschall gerne lernen, aber nicht jeder ist automatisch auch ein guter Ultraschalllehrer/-tutor. Welche didaktischen Techniken sind notwendig um ein guter Ultraschalltutor zu sein? Durch dieses Thema moderierten Prof. Peter Pokieser (Teaching Center, Medizinische Universität Wien) und Dr. Alexander Sachs (Radiologie, MUW). Leider waren zwei hervorragende Didaktiker ihres Fachs, Prof. Martin Fischer aus München und Jan Griewatz aus Tübingen, kurzfristig verhindert, so dass die Session etwas dezimiert veranstaltet werden konnte.

Interaktive Lehrvideos

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Dr. Alexander Sachs aus Wien startete in die Session mit der Verwendung von interaktiven Lehrvideos in der Ultraschalllehre. Als Lehrender einer Universität mit 740 Studierenden pro Semester ist die qualitative Vermittlung von Ultraschallinhalten sowohl theoretisch als auch fachlich eine Herausforderung. Er berichtete über die Erfahrungen der letzten 3 Jahre in der Pflichtlehre für praktischen Ultraschall mit additiven Lehrvideos, sowie den Ausbau zu interaktiv gestalteten Ultraschall Lehrvideos in der Wahllehre. Das Ergebnis (den Standardschnitt) zu präsentieren ist ein zentraler Punkt der US-Lehre, der Weg dorthin (der Lehrpfad) aber wesentlich wichtiger. Zusammenfassend sah Sachs interaktive Lehrvideos als aufwendig in der Erstellung, den Bedarf jedoch in allen Bereichen der praktischen Ultraschall Lehre gegeben und betonte das Potential als einer der zukünftigen Schwerpunkte.

Fertigkeitentraining – von der Beobachtung zum Feedback

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Assoc. Prof. Michaela Wagner-Menghin ist eine der erfahrensten und wissenschaftlich aktivsten Didaktiker in Österreich mit zahlreichen Projektion innerhalb der curriculären Lehre an der medizinischen Universität Wien. In ihrem Vortrag zeigte Sie nach bewährter Art wie sich Fertigkeiten wie z.B. Tutortätigkeiten in der praktischen US-Lehre entwickeln können. Mit konkreten Umsetzungsbeispielen für Lehrende, dem Zusammenspiel zwischen reflexiver und impulsiver Verarbeitung stand u.a. das Feedback als Kommunikationsprozess im Vordergrund.

Studentische und ärztliche Teilnehmer schätzten die strukturierten Überlegungen zum Fertigkeitentraining sehr, notierten fleißig mit und fragten in der anschließenden Diskussion teilweise nach konkreter Umsetzung in ihrem Lehrumfeld. Von Seiten der Moderatoren wurde der „Weg zum Ziel“ betont, welcher in der derzeitigen praktischen Ultraschall Lehre in Deutschland, Österreich und der Schweiz mehr Gewichtung bekommen solle.

eEducation supports international medical societies: a survey of participants and feedback

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Prof. Peter Pokieser ersetzte den kurzfristig verhinderten Didaktiker Jan Griewatz mit einem Vortrag seiner langjährigen Expertise in der Online Education. Er ist tätig als Koordinator und Lehrender der Webambulanz in der studentischen Lehre der Medizinischen Universität Wien im 5. Studienjahr, bei welcher 740 Studierende Fallkasuistiken wie in einem Ambulanzsetting gemeinsam und zeitlich an die Realität adaptiert diskutieren, lösen und reflektieren. Im Setting internationaler Gesellschaften berichtete Pokieser über die Vernetzung von ärztlichen und studentischen Kollegen über Webinare (Online-Seminare), mit dem Ziel hier interaktiv den sozialen Raum für Lehre zu erweitern. Neben viel technischem und organisatorischem Aufwand zeigte sich eine vielversprechende Teilnehmerzufriedenheit für das Format, sowie der Wunsch Webinare zu wiederholen. Als bestes Beispiel der Umsetzung nannte Pokieser die Deutsche Röntgengesellschaft mit einem über das Jahr gut organisierten Programm von Webinaren für Mitglieder.

Langzeiteffekte in der Ausbildung studentischer Ultraschalltutoren

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Philipp Rösslhuemer zählt mittlerweile zu den erfahrensten studentischen Ultraschalltutoren in Österreich. Seit seinem 2. Studienjahr beschäftigt er sich mit praktischer Ultraschall Lehre. Zusammen mit seinem Studien- und Tutorkollegen Adrian Engel untersuchten sie den Werdegang eines studentischen Ultraschalltutors im ehrenamtlichen Bereich. Der Werdegang des Tutors wurde dabei gerne mit dem „Lebenslauf eines Vogels“ verglichen - vom Küken, dass sich frisch geschlüpft zurecht finden muss bis zum Ausgewachsenen, der mit Überblick in seinem Umfeld bereits fliegen kann. Bei definierten Standardschnitten im Abdomen-Ultraschall zeigt sich unter studentischen Tutoren an einem eigens entwickelten Score eine deutliche Wissensbeständigkeit und kontinuierliche Besserung der Skills im längerfristigen mehrmonatigen Verlauf.

Die Moderatoren diskutierten mit dem Publikum intensiv die Notwendigkeit einer strukturierten, in sich repetitiven Ausbildung mit kontinuierlicher Wissenssteigerung. Insbesondere die Zusammenarbeit zwischen Studierenden, enthusiastischen Ärzten und Lehrkoordinatoren sei hier in Zukunft gefragt – denn studentische Tutoren werden mehr und mehr zur Basis zahlreicher Lehrelemente der medizinischen Curricula.